Hat der Diesel-Motor eine Zukunft?

Ja, aber – lautet die Antwort von Christian Bach, dem Leiter Fahrzeugantriebssysteme der EMPA sowie Andreas Burgener, dem Direktor des Importeursverbandes Auto Schweiz, den beiden diesjährigen Experten an die rund 100 Gäste aus Wirtschaft und Politik, die sich am traditionellen Diskussionszyklus „Mobilität im Gespräch“ von Hutter Dynamics in Winterthur versammelt haben. Ja, weil der Diesel aufgrund seiner hohen Reichweite und seiner niedrigeren Betriebskosten bei hoher Laufleistung unschlagbar bleibt. Bei täglich derselben Pendelstrecke und gegebener Lademöglichkeit wird heute hingegen ein Elektroauto als Alternative immer interessanter.

Christian Bach von der EMPA sieht die Zukunft im synthetischen Dieseltreibstoff, während der Direktor von Auto Schweiz, Andreas Burgener, aufzeigt, dass die neue Regelung von 95g/ CO2 pro Kilometer ohne Dieselmotor kaum zu erreichen ist. Dies aufgrund unserer schweizerischen Topografie sowie unseren spezifischen Rahmenbedingungen (wenig Dieselanteil, viel Allrad-Antrieb und SUV als Verkaufsrenner). Immerhin ist es eine Tatsache, dass die Luftqualität in der Schweiz so hoch ist wie noch nie seit Beginn der Messungen, auch in den Städten – und dies trotz Verkehrswachstum. Sie ist auch deutlich besser als in ausländischen Metropolen.

Insgesamt hat die breit genutzte Diskussion zu einer Versachlichung der hochemotionalen Diskussion um die Antriebssysteme der Autos beigetragen und die Teilnehmer ermuntert, aus dem grossen Angebot von Antriebsvarianten bedarfsgerecht auszuwählen und sich nicht von polemischen Kampagnen gegen die individuelle Mobilität verunsichern zu lassen.